Bei der „Kalk Trophy“ am 2. Juli in Molln galt es 5,2 Kilometer und 690 Höhenmeter durch den „Elfi-Tunnel“ (3,5 Kilometer und 530 Höhenmeter unter Tag) bei 15 Prozent Steigung zu bewältigen. Lugmayr Herbert (7. der AK2 in 38:33,73), Platzer Ulli (2. der AK2 in 54:57,35) und Lechner Rudi (4. der AK3 in 44:57,92) waren beim Lauf für den LAC Nationalpark Molln am Start. Schwarzer Sepp (7. der AK4 in 47:18,82) war mit dem MTB (8 Kilometer, 705 Höhenmeter) zum Pfaffenboden-Steinbruch unterwegs. Beim Start war es regnerisch, dann Sonne, wieder unterbrochen von einem Regenschauer.
Infos & Ergebnisse: www.kalktrophy.com
Hier ein Bericht von Laufteilnehmer Rudi Lechner:
„Getunnelt“ sagen die Deutschen, wenn du beim Fußball spielen ein Gurkerl gekriegt hast und wirst ausgepfiffen, wenn du ins Publikum schaust. Davon konnte hier keine Rede sein, jeder aus der kleinen Schar Bergläufer bekam die volle Anerkennung, nachdem er den Tunnel hinter sich hatte. Das Publikum spürte einfach die besondere Herausforderung dieses ersten Berglaufs im Rahmen der Kalk Trophy. Es war für alle Starter Neuland, das sie hier zu gewinnen versuchten und alle waren erfolgreich.
Ins Rennen geschickt mit einem Schuss aus der Flinte von BR Lindinger schlängelte sich der Läuferpulk anfangs zwischen schwerem Gerät aus dem Fuhrpark der Fa. Bernegger dem Anstieg zu. Die ersten Höhenmeter noch auf Asphalt und in 2-3 Serpentinen, kam das Tunnelportal auch Dank des ersten Adrenalinschubes schneller in Sicht als erwartet. Aber dann wurde es gleich einmal finster. Das Drehlicht des Begleitfahrzeuges an der Spitze war mir kein Maßstab und auch in dieser Gruppe musste wohl jeder einmal seinen Geländegang finden. Also einmal versuchen die Steigung zu erspüren, gefühlsmäßig hochzurechnen, in welchem Tempo ich das die nächsten 3,5 km durchhalten könnte und davon noch ein bisserl wegnehmen. So läuft sich das die ersten Minuten recht gut. Die Beleuchtung ist unzureichend und wegen der Schlaglöcher und Unebenheiten der schotterigen Straße ist bei jedem Schritt Konzentration gefragt. Irgendwann versuche ich dann doch den Blick Richtung Tunnelausgang zu schicken und frage mich, ob der stecknadelgroße Punkt mein Ziel sein kann. Da ist es schon besser in dem Halbdunkel nach Konkurrenten zu spähen oder sich in diesem Fall am besten gleich auf den Hörsinn zu verlassen, denn die hinteren Läufer nehme ich akustisch sehr deutlich wahr.
Die Atemluft ist tadellos und es gibt keinen Luftzug. Aber wo bin ich? In welchem Abstand stehen die Posten der Feuerwehr? Kann ich das im Laufstil durchhalten oder werde ich einmal auf schnelles Gehen umschalten müssen? Das sind gute Fragen aber ich will eigentlich eh keine Antworten drauf. Es geht ja nur darum den Berg nicht zu ärgern und irgendwann da oben wieder ins Tageslicht zu blinzeln. Ganz gleichmäßig ist die Steigung auch nicht, kann ich feststellen, kleine Wellen nehmen für ein paar Schritte den Druck, wenn ich den Scheitelpunkt überwunden habe. Es sind bescheidene Freuden, die mich weiter bringen, aber sie reichen aus und auf der Höhe Pfaffenboden verlasse ich endlich den dunklen Bauch des Gaisberges, um den letzten Kilometer auf der Zufahrt in die Felsarena des Steinbruches unter die Laufsohlen zu nehmen. Auf dem nassen und groben Untergrund ist das auch lange noch kein Spazierlauf, aber das Ziel kommt bald in Sichtweite und nach einer letzten Rampe öffnet sich mir ein fast flacher Auslauf.
Die Befriedigung, das erste Tunnel Race laufend durchgehalten zu haben gibt es nicht geschenkt. Die Gratulationen genieße ich!